Die Klimaveränderung bedeutet für Deutschland die Zunahme von Wasserknappheit, Hitze in der Stadt und Starkregenereignisse. Die zunehmenden Hitzeperioden und die Starkregenereignisse sind sehr präsent. Aber auch die Meldungen zum Thema Wasserknappheit häufen sich. Trockenperioden und sinkende Grundwasserspiegel belasten die Wasserversorgung. In Landwirtschaft und Industrie steigt zugleich der Bedarf. Die nationale Wasserstrategie der Bundesregierung soll dem entgegenwirken – mit Maßnahmen wie nachhaltiger Wassernutzung, dem Schutz von Wasserressourcen und einer gerechten Verteilung. Ziel ist es, Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten und regionale Ungleichgewichte auszugleichen. Somit gilt – Vorsorge statt Nachsorge.
Der Beitrag der DGNB
Das Thema des Umgangs mit überschüssigem Regenwasser im Sinne einer Schwammstadt findet schon breite Anwendung – die Trinkwassereinsparung durch den Einsatz von Regen- und Grauwasser leider noch nicht. Deshalb ist es unser Ansatz, dass in der Vorplanung zumindest eine transparente Entscheidungsvorlage über Kosten-, aber auch umfassenden Nutzen gibt. Dazu tragen wir in unserer täglichen Arbeit über eine intensive Planungsunterstützung bei. Wir sind für jede Unterstützung dankbar, so auch für die von der Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
Sie fördert in ihrem Kriterienkatalog Gebäude Neubau – Version 2023 – die systematische Begleitung dieser Eckpfeiler der Anpassung an den Klimawandel. Sie vergibt Punkte für ein Wassernutzungskonzept und für die Darstellung des Beitrags zur Schwammstadt – ohne dass alle beschriebenen Maßnahmen auch umgesetzt werden müssen. So ist der erste Schritt getan – eine transparente Entscheidungsgrundlage.
Das Wassernutzungskonzept
Sieben Punkte gibt es dafür, dass über ein übergeordnetes Konzept in frühen Planungsphasen die Wassernutzungsbilanz erstellt und die Möglichkeiten der Trinkwassereinsparung untersucht werden. Fünf Untersuchungspunkte sind obligatorisch.
Die Durchflussklassen der Sanitärausstattung beschreiben den Wasserverbrauch von Armaturen, Duschen und WC-Spülungen. Sie sollen durch eine gezielte Auswahl wassersparender Produkte den Gesamtverbrauch senken. Der lokale Wassernutzungsindex (WEI+) gibt an, wie stark eine Region von Wasserknappheit betroffen ist. Das Potenzial zur Nutzung von Regen- und Grauwasser wird geprüft, um nicht-trinkwasserrelevante Anwendungen wie Toilettenspülungen oder Bewässerung ressourcenschonend abdecken zu können. Für die Bewässerung der Außenanlagen sind effiziente Systeme und eine standortgerechte Bepflanzung entscheidend, um Trinkwasser einzusparen und dennoch die Qualität der Vegetation zu sichern. Schließlich ermöglicht die adäquate Planung der Messstellen für den Wasserverbrauch eine detaillierte Erfassung und spätere Optimierung der Nutzung, indem einzelne Verbrauchergruppen gezielt überwacht werden können.
Wird das erarbeitete Konzept dem Planungsfortschritt angepasst und werden nachweislich relevante Aspekte umgesetzt, dann gibt es weitere drei Punkte.
Der Beitrag zur Schwammstadt
Das Prinzip der Schwammstadt zielt darauf ab, Regenwasser nicht schnellstmöglich abzuleiten, sondern es lokal aufzunehmen, zu speichern und zeitverzögert wieder abzugeben. Durch Maßnahmen wie begrünte Dächer, entsiegelte Flächen, Versickerungsmulden oder unterirdische Speicher wird die natürliche Wasserrückhaltung in der Stadt gestärkt. So wird das Grundwasser aufgefüllt, das Stadtklima verbessert und die Vegetation auch in Trockenzeiten versorgt. Gleichzeitig hilft die Schwammstadt, Starkregenereignisse besser abzufangen und Überflutungen zu vermeiden. Damit trägt sie zu einer klimaangepassten und nachhaltigen Stadtentwicklung bei.
Die Schwammstadt imitiert den natürlichen Wasserkreislauf. Der größte Teil des Niederschlags verdunstet, der Rest geht über Versickerung in die Grundwasseranreicherung oder in kleinen Teilen auch in den Oberflächenabfluss.
Fünf Punkte können erreicht werden, wenn die Regenwasserbilanz nach der Bebauung möglich wenig vom natürlichen Wasserkreislauf abweicht.
Mit vereinten Kräften
Wir alle wollen ein lebenswertes Umfeld haben. Blau-Grüne Gebäude und Infrastrukturen erhalten unsere Trinkwasserversorgung, schaffen ein angenehmes Stadtklima und schützen uns vor Starkregen. Der Mensch steht mit all seinen Sinnen im Mittelpunkt. Werdet Teil dieser Bewegung.
Wir sind gerne dabei, indem wir Wassernutzungskonzepte erstellen und den Beitrag zur Schwammstadt darstellen – Für Projektentwickelnde, Zertifizierende, Planende und Realisierende. Fragen Sie gerne an!